Combatants for Peace

Rotem Levin aus Israel und Osama Eliwat aus Palästina standen einst auf verschiedenen Seiten. Levin war israelischer Soldat und Eliwat kämpfte gegen die israelische Besatzung. Heute setzen sie sich gemeinsam für Frieden ein.
In Israel und Palästina herrscht seit Jahrzehnten ein anhaltender Konflikt, der von Gewalt und Gegengewalt geprägt ist. Menschen auf beiden Seiten leiden unter den Konsequenzen – Familien trauern um geliebte Menschen, Kinder wachsen in Unsicherheit und Angst auf. Viele Menschen kennen nur ihre eigene Perspektive auf den Konflikt, ohne die Realität der anderen Seite zu verstehen. Diese Trennung führt zu Misstrauen und Hass.
„Israelis kannte ich bisher nur von den Kontrollen an den Checkpoints oder wenn sie unsere Häuser durchsuchten“.
Seit 2006 schaffen die „Combatants for Peace“ / „Kämpfer für den Frieden“ Räume für persönliche Begegnungen. Ehemalige israelische Soldat*innen und palästinensische Kämpfer*innen treffen sich in privaten Wohnungen und teilen ihre Geschichten. Sie versuchen, das Leid der anderen Seite zu verstehen – eine schwierige, aber wichtige Aufgabe.
„Durch den Dialog mit ehemaligen Feinden erkannte ich, dass ihr Schmerz und ihr Verlust dem meinen ähneln.“
Jährlich organisieren die „Combatants for Peace“ die Memorial Day Ceremony, bei dem Tausende Menschen zusammenkommen, um aller Opfer des Konflikts zu gedenken. Diese Erfahrungen verändern die Sichtweisen vieler Menschen.
„Ich weiß nicht, wie eine friedliche Lösung aussehen wird: ein Staat, zwei Staaten, drei Staaten. Aber ich weiß, dass sie aussehen wird wie wir: Menschen aus Israel und Palästina, die sich gemeinsam und gewaltfrei für Gerechtigkeit einsetzen. Wir wissen, dass wir wahren Frieden nur erreichen können, indem wir die Menschlichkeit des anderen anerkennen.
„Combatants for Peace“ organisieren friedliche Demonstrationen und Veranstaltungen, sprechen mit Schüler*innen und Studierenden. Sie diskutieren mit jungen Israel*innen, die kurz vor ihrem Militärdienst stehen und besuchen Städte und Dörfer in Israel und Palästina, um ihre Botschaft zu verbreiten.
„Wir sind alle Menschen. Wir alle wollen Sicherheit, Freiheit und ein gutes Leben.“
Rotem Levin und Osama Eliwat reisen auch regelmäßig nach Deutschland um gemeinsam in Schulklassen von ihren Erfahrungen zu berichten.
Durch ihre Arbeit machen sie deutlich: Auch wenn der Konflikt komplex und schwer lösbar scheint, gibt es Hoffnung. Sie zeigen, dass Israel*innen und Palästinenser*innen gemeinsam eine friedliche Zukunft aufbauen können.
Quellen
- Die Schwelle: https://dieschwelle.de/newsdetails/wir-glauben-an-eine-zukunft-in-frieden-und-freiheit
- IPG Journal: https://www.ipg-journal.de/interviews/artikel/sie-waren-mittendrin-im-kreislauf-der-gewalt-7946/
- Jerusalem Verein: https://www.jerusalemsverein.de/combatants-for-peace-von-feinden-die-zu-partnern-wurden/
- Kontextwochenzeitung: https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/693/liefern-sie-uns-keine-waffen-mehr-9635.html
- Versöhnungsbund: https://www.versoehnungsbund.at/wordpress/wp-content/uploads/2023/12/Spinnrad4_2023_Combatants_Peace.pdf
- Ziviler Friedensdienst: https://www.ziviler-friedensdienst.org/de/dossiers/praevention/israelpalaestinensische-gebiete/combatants-peace
Combatants for Peace
Videos
Trailer: Disturbing the Peace
https://www.youtube.com/watch?v=FL-CVsCulP0
Englisch; 03:02 Minuten
Combatants for Peace: Our Battle for Peace and Justice
https://www.youtube.com/watch?v=9gBYmHK2Bhs
Englische Untertitel; 06:43 Minuten
Dialog in Nahost | ARTE Re:
https://www.youtube.com/watch?v=1bFRi5j1RJk
Deutsch; 30:43 Minuten
Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit
- Warum ist dies eine Geschichte nachhaltigen Handelns?
- Welche Veränderung haben die „Combatants for Peace” erreicht?
- In der Geschichte geht es darum, Vorurteile und Hass durch den Aufbau persönlicher Beziehungen abzubauen. Warum ist es wichtig, dass Menschen einander kennenlernen und sich austauschen, um zu Versöhnung und einem friedlichen Zusammenleben zu kommen?
- Warum stellt der Dialog zwischen Israel*innen und Palästinenser*innen eine große Herausforderung für beide Seiten dar?
Arbeitsaufträge
- Recherchiert: Worum geht es bei dem Konflikt zwischen Israel und Palästina und warum ist die Situation so festgefahren?
- Informiert Euch genauer über den Alltag von palästinensischen und israelischen Jugendlichen. Beschreibt, welche Auswirkungen der andauernde Konflikt auf die israelischen und der palästinensischen Jugendlichen hat oder haben könnte.
- Lest einige persönlichen Geschichten von Mitarbeitenden der „Combatants for Peace” auf: https://www.afcfp.org/our-stories
- Diskutiert: Was könnt ihr aus diesem Projekt für das Miteinander in Eurer Klassen- oder Schulgemeinschaft lernen?
Links zu Unterrichtsmaterial
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Forum Ziviler Friedensdienst: Materialien zur Friedenspolitischen Bildung – Kinder und Jugendliche für Frieden und Verständigung – Frieden lernen am Beispiel des Nahostkonflikts
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Forum Ziviler Friedensdienst: Gewaltfreiheit lernen in einer Umgebung der Gewalt – Unterrichtsreihe zum Thema Israel und Palästina
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Konsortium Ziviler Friedensdienst: Gewalt verhindern? Das geht! – Gewaltprävention und Friedensförderung als Thema in Schule und Bildungsarbeit
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Planet Schule: Nahost Unterricht
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Reconsider Film: Disturbing the Peace
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Servicestelle Friedensbildung Baden-Württemberg: Anregungen zur Arbeit mit Konfliktanalysen
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Transaidency e.V.: Pädagogisches Begleitmaterial Israel Palästina Bildungsvideos
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ufuq.de: Über Israel und Palästina sprechen
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Verein für Friedensarbeit im Raum der EKD e.V.: Friedensbildung-schule.de: Lernarrangements zum Thema Geschichte des Nahen Ostens