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Friedensgemeinschaft San José de Apartadó – Widerstand gegen die Gewalt

©Foto: https://cdpsanjose.org

Inmitten des bewaffneten Konflikts in Kolumbien haben sich Landwirt*innen zur Friedensgemeinschaft von San José de Apartadó zusammengeschlossen und trotzen der Gewalt.

Im Jahr 1997 gründeten Landwirt*innen in der Region Urabá, Kolumbien, die Friedensgemeinschaft San José de Apartadó, um der Gewalt des Bürgerkriegs zu entkommen. Seither handeln sie konsequent nach dem Prinzip der Gewaltfreiheit: Sie stellen sich weder auf die Seite des Militärs oder paramilitärischer Gruppen noch auf die Seite des Guerillas (Widerstandskämpfer) und weigern sich, Waffen zu tragen oder Unterstützung von bewaffneten Gruppen anzunehmen. Ihr Ziel ist es die Spirale der Gewalt zu durchbrechen.

Die Region Urabá ist heftig umkämpft, da das Militär und Guerillas um die Kontrolle über das Gebiet ringen. Oft sehen sich die Menschen aus Not gezwungen, eine Seite zu unterstützen, um zu überleben. Sobald sie dies tun, sehen sie sich automatisch als Feind der Gegenseite. Diese Dynamik führt zu ständigen Menschenrechtsverletzungen, die von beiden Seiten begangen werden. Die Friedensgemeinschaft weigert sich jedoch konsequent, sich auf diese Weise in den Konflikt hineinziehen zu lassen.

„Hätten wir uns bewaffnet, wären wir längst ausgelöscht worden. Das war einer der Hauptgründe, warum wir heute als Friedensgemeinschaft leben.“

Die Gemeinschaft setzt auf Solidarität, gegenseitigen Respekt und friedliches Zusammenleben. Ein zentrales Element ist dabei die gemeinsame Bewirtschaftung der Felder. Die Menschen helfen sich gegenseitig, teilen die Ernte und sind so unabhängig von Hilfe von außen. Solidarität und gegenseitige Unterstützung bieten ihnen eine Art von Sicherheit, weil sie nicht isoliert sind.

„Wir haben alles verloren, als der Krieg zu uns kam. Aber hier haben wir wiedergefunden, was es bedeutet, in Würde zu leben.“

Während viele junge Menschen in anderen Regionen des Landes aus Perspektivlosigkeit den Paramilitärs oder Guerillas beitreten, finden die Jugendlichen in der Friedensgemeinschaft eine Zukunft. Auch wenn die Menschen durch den Konflikt viele Tote zu beklagen haben, wachsen die Jugendlichen in einem Umfeld auf, das keinen Hass lehrt, sondern auf Solidarität und friedliches Miteinander setzt. Dies hilft, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen.

„Diese jungen Menschen, die ihre Eltern, ihre Mütter, ihre Liebsten verloren haben, bleiben bei uns und halten an ihren Prinzipien der Gewaltlosigkeit fest. Ich denke, das ist das Beste, was wir erreicht haben.“

Land

Web | Social Media

Videos

San José de Apartadó – Wege des Widerstands
https://www.youtube.com/watch?v=8ohjuE9YGbg&t=767s
Spanisch mit deutschem Untertitel; 15:15 Minuten

La paz esquiva de San José de Apartadó
https://www.youtube.com/watch?v=kCpJkopRiQo
Spanisch; 03:56 Minuten

Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

  • Warum ist dies eine Geschichte nachhaltigen Handelns?
  • Welche Veränderung hat die Friedensgemeinschaft erreicht?
  • In der Geschichte geht es darum, die Gewaltspirale zu durchbrechen. Wodurch versuchen die Menschen der Friedensgemeinschaft dies zu erreichen?

    Arbeitsaufträge

    • Recherchiert: Worum geht es bei dem Konflikt in Kolumbien? https://www.friedensbildung-bw.de/kolumbien-konflikt#c95549
    • Diskutiert folgende Aussage von Mahatma Gandhi vor dem Hintergrund der Erfahrungen der Friedensgemeinschaft San José de Apartadó: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg“
    • Gruppenarbeit: Findet herausragende Persönlichkeiten oder Initiativen, die sich für Gewaltlosigkeit und Unrecht eingesetzt haben. Gestaltet ein Poster mit einem Steckbrief zu einer Person oder Initiative.
    • Ausstellung: Hängt die Poster im Klassenraum auf und macht einen gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung.

    Geben Sie uns ein Feedback!Die Geschichte zeigt globale Zusammenhänge auf und enthält konkrete Anknüpfungspunkte für den Unterricht.