Vor der Nordostküste Australiens liegt das größte zusammenhängende Korallenriff der Erde: das Great Barrier Reef. Es ist 8000 Jahre alt und schützt 2300 km Küste. Doch das Riff ist bedroht, denn durch den Klimawandel wurden mehr als 90 Prozent der Korallen beschädigt. Durch die zunehmende Erderwärmung erhitzen sich auch die Ozeane. Das vertragen die Korallen nicht, sie nehmen eine milchig-weiße Färbung an (Korallenbleiche), bekommen zu wenig Nährstoffe und sterben ab.
Eine Gruppe Meeresbiolog*innen und Freiwilliger der Organisation Reef Restauration Foundation begannen hier nun Korallen zu züchten, um das Riff wieder aufforsten.
Dabei gingen sie so vor: Das Forschungsteam setzte eine Reihe von Gerüsten in den Meeresboden, an denen sie Korallenstücke befestigten. Innerhalb kurzer Zeit wuchsen die Korallenstücke zu großen und gesunden Korallen heran, die im Jahr 2018 von den Gestellen entfernt und in die kahlen Riffe gepflanzt wurden.
Im November 2022 konnten die Forscher*innen und Freiwilligen erfreut beobachten, dass sich die Korallen nicht nur erholten, sondern auch vermehrten. Vier Jahre nach der Anpflanzung laichten die Korallen zum ersten Mal. Korallen sind Tiere und laichen genauso wie Fische. So konnte das Team sehen, dass die Korallen Eier ins Wasser abgaben, die befruchtet wurden und sich zu Larven entwickelten. Wenn sich diese niederlassen, können sie neue Korallenkolonien bilden.