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Aus Plastiktüte wird Tasche

Foto: https://climateheroes.org | Luke Duggleby

In Gambia retten Frauen die Umwelt, indem sie aus Plastik Mode kreieren

Isatou Ceesay ist eine gambische Aktivistin und Gründerin des Recycling-Projekts OnePlasticBag. Zusammen mit ihren fünf Freundinnen versuchte sie gegen das Plastikmüll-Problem in ihrer Gemeinschaft in Gambia anzugehen und gleichzeitig das Einkommen von weiteren Frauen zu sichern.

In Gambia gab es eine Plastiktüten-Krise, denn sie waren viel im Umlauf, überall erhältlich und lagen vor allem massenweise auf den Straßen herum. Die Straßen Gambias waren bedeckt von Plastiktüten und bedrohten sowohl Tiere als auch Menschen. Durch Regen und Wind landen die Tüten in Flüssen und gelangen so auch ins Meer. Sobald das Plastik im Meer ist, ist das Leben der Meerestiere in Gefahr. Denn wenn die Tiere Plastikteile fressen, können sie nicht verdaut werden, weshalb Fische, Wale andere Meerestiere mit einem Magen voller Plastik sterben.

Aber auch Tiere auf den Straßen von Gambia, wie Hunde und Ziegen, fressen Teile der Plastiktüten und sterben daran. Und für Menschen sind die Tüten ebenfalls eine Gefahr: Sie füllen sich durch den Regen mit Wasser und ziehen so Mücken an, die wiederum Krankheiten übertragen und damit die Menschen gefährden.

Isatou Ceesay jedoch wollte ihre Heimat nicht im Müll untergehen sehen. Somit begann sie gegen die Verschmutzung durch Plastiktüten anzukämpfen, indem sie aus diesen Tüten neue Modestücke kreierte. Sie kam auf die Idee, die Plastiktüten in Streifen zu schneiden und daraus Handtaschen, Portemonnaies, Schmuck und sogar Spielzeug zu häkeln. Begonnen hat jedoch alles mit einer Handtasche. Isatou beschloss die Handtaschen zu verkaufen, um dadurch ein eigenständiges Einkommen zu haben.

Im Jahr 1997 gründete sie dann mit fünf Freundinnen in ihrem Heimatdorf ein Recycling-Zentrum, in dem Plastikmüll zu Taschen verarbeitet wird. Mit seiner Arbeit unterstützt das Zentrum besonders Frauen und bietet ihnen eine sichere Einnahmequelle. Aber ebenso wichtig, wie die Herstellung der Taschen ist den Frauen, die Menschen über die Risiken von Plastik zu informieren.

Isatous Arbeit und Engagement für die Umwelt zeigte phänomenale Erfolge! Heute arbeiten zwischen 11.000 und 20.000 Menschen in Recyclingzentren im ganzen Land und stellen Taschen, Schmuck und anderes aus Plastiktüten her. 2021 hat Isatou den Nachhaltigkeits-Preis für ‚Making-a-World-of-Difference‘ gewonnen. Ihr größter Erfolg ist jedoch, dass im Jahr 2015 die gambische Regierung den Import und die Benutzung von Plastiktüten verboten hat.

Land

Naju

Web | Social Media

Weitere Infos

Gambia: Eine Recycling Queen räumt auf | Global Ideas; DW Deutsch
https://www.youtube.com/watch?v=q3H2xD86sOg
E mit D Übersetzung; 7:06 Min.

Das Buch: One Plastic Bag: Isatou Ceesay and the Recycling Women of the Gambia
https://www.publishersweekly.com/9781467716086

Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

  • Warum ist dies eine Geschichte nachhaltigen Handelns?
  • Welche Veränderungen bewirkte Isatous Engagement und der Aufbau des Recycling-Zentrums?
  • Wie könnten Schüler*innen in Deutschland – zum Beispiel in der Schule – auf das Plastikproblem aufmerksam machen?

    Arbeitsaufträge

    • Schaut Euch den Film „Gambia: Eine Recycling Queen räumt auf“ an https://www.youtube.com/watch?v=q3H2xD86sOg
      Welche weiteren Methoden haben Isatou und ihr Recycling-Zentrum zum nachhaltigen Handeln gefunden?
    • Findet heraus, was Plastik mit der Klimakrise zu tun hat.
    • Recherchiert Ausmaß, Ursachen und Auswirkungen von Plastik und stellt sie in einer Mindmap dar.
    • Diskutiert mögliche Lösungsansätze für das Plastikproblem und ordnet sie in Eurer Mindmap zu.
    • Wie sieht es in Eurer Schule aus? Wo entsteht Plastikmüll und was könnte getan werden, um Plastikmüll in der Schule zu vermeiden. Erstellt einen Aktionsplan!

    Geben Sie uns ein Feedback!Die Geschichte zeigt globale Zusammenhänge auf und enthält konkrete Anknüpfungspunkte für den Unterricht.