Aber auch Tiere auf den Straßen von Gambia, wie Hunde und Ziegen, fressen Teile der Plastiktüten und sterben daran. Und für Menschen sind die Tüten ebenfalls eine Gefahr: Sie füllen sich durch den Regen mit Wasser und ziehen so Mücken an, die wiederum Krankheiten übertragen und damit die Menschen gefährden.
Isatou Ceesay jedoch wollte ihre Heimat nicht im Müll untergehen sehen. Somit begann sie gegen die Verschmutzung durch Plastiktüten anzukämpfen, indem sie aus diesen Tüten neue Modestücke kreierte. Sie kam auf die Idee, die Plastiktüten in Streifen zu schneiden und daraus Handtaschen, Portemonnaies, Schmuck und sogar Spielzeug zu häkeln. Begonnen hat jedoch alles mit einer Handtasche. Isatou beschloss die Handtaschen zu verkaufen, um dadurch ein eigenständiges Einkommen zu haben.
Im Jahr 1997 gründete sie dann mit fünf Freundinnen in ihrem Heimatdorf ein Recycling-Zentrum, in dem Plastikmüll zu Taschen verarbeitet wird. Mit seiner Arbeit unterstützt das Zentrum besonders Frauen und bietet ihnen eine sichere Einnahmequelle. Aber ebenso wichtig, wie die Herstellung der Taschen ist den Frauen, die Menschen über die Risiken von Plastik zu informieren.
Isatous Arbeit und Engagement für die Umwelt zeigte phänomenale Erfolge! Heute arbeiten zwischen 11.000 und 20.000 Menschen in Recyclingzentren im ganzen Land und stellen Taschen, Schmuck und anderes aus Plastiktüten her. 2021 hat Isatou den Nachhaltigkeits-Preis für ‚Making-a-World-of-Difference‘ gewonnen. Ihr größter Erfolg ist jedoch, dass im Jahr 2015 die gambische Regierung den Import und die Benutzung von Plastiktüten verboten hat.