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Bioleft

Foto: ©johoo – stock.adobe.com

Mit einer Open-Source-Lizenz richtet sich das argentinische Netzwerk gegen die Privatisierung von Saatgut.

Inspiriert von dem Prinzip einer „quelloffenen“ Lizenz im Softwarebereich, gründete sich in Argentinien die Initiative Bioleft, mit dem Ziel, Saatgut durch eine Open-Source-Lizenz vor Privatisierung zu schützen.

Weltweit gibt es immer mehr Patente auf Saatgut, die sich in den Händen weniger multinationaler Saatgutfirmen befinden. Auch die sogenannten „alten“ Sorten fallen darunter. Denn eine Sorte kann nicht nur vom Züchter registriert werden, sondern auch von der Person, die sie „entdeckt“ hat. Dies kann dazu führen, dass Sorten, die in ländlichen Gemeinden seit Generationen angebaut, gehandelt und weitergegeben werden, nicht mehr frei verwendet werden können, denn die Saatgutfirmen verlangen, dass die Bäuer*innen  für das dann patentierte Saatgut bezahlen müssen. Diese Situation wird als „Biopiraterie“ bezeichnet.

Das argentinische Netzwerk Bioleft möchte dieser Entwicklung ein anderes System entgegensetzen: eine Open-Source-Lizenz auf Saatgut. Ähnlich wie die Creative-Commons-Lizenzen, von Autoren und Künstlern, kann Saatgut dann frei genutzt werden. Für die Bäuer*innen bedeutet das, dass sie über das Saatgut, das seit Generationen angebaut wird, weiterhin die Kontrolle haben.  Sie können das Saatgut frei nutzen, Vermehren und züchten. Bei jeder Weitergabe des Saatguts werden an die Empfänger*innen die gleichen Rechte und Pflichten übertragen. Die Sorte bleibt also Gemeingut für alle!

Bioleft unterstützt weiterhin die Forschung und Weiterentwicklung von Saatgut. Dabei arbeitet die Initiative mit Wissenschaftler*innen, Universitäten und Landwirt*innen zusammen. Weiterentwickelte und neugezüchtete Sorten haben natürlich auch die Open-Source-Lizenz.

Was sind Saatgut-Patente?

Patente auf Pflanzen und Nutztiere ermöglichen es Firmen wie Monsanto, Dupont, Syngenta, Bayer und BASF, sich die alleinigen Rechte an Pflanzen und Tieren zu sichern. Besitzen Firmen diese Patente, bestimmen sie, unter welchen Bedingungen die Pflanzen und Tiere genutzt werden dürfen.

Land

Web | Social Media

Weitere Infos

Bioleft Open Seeds:
https://www.youtube.com/watch?v=j3Eai65MpA0
(E, 2:03 Min.)

Nancy Rodríguez, cacique diaguita: „Compartir semillas nativas habla de soberanía alimentaria“:
https://www.youtube.com/watch?v=YvH46UWHyVI
(SP mit E Untertitel, 1:27 Min.)

Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

  • Warum ist dies eine Geschichte nachhaltigen Handelns?
  • Welche Veränderung erreicht Bioleft mit Open-Source-Lizenzen für die Bäuer*innen?
  • Welche Bedeutung hat Saatgut für uns Menschen?

Arbeitsaufträge

  • Recherchiert die Bedeutung und Folgen von Saatgutpatenten und Biopiraterie.
  • Was sind die Argumente von Agrarkonzernen für Patente in der Landwirtschaft und was sind die Gegenargumente? Erstellt ein Plakat mit Pro- und Contra-Argumenten und diskutiert die Argumente.
  • Recherchiert, welche Aktivitäten und Initiativen es zur Sicherung von freiem Saatgut    es in Deutschland gibt.

Geben Sie uns ein Feedback!Die Geschichte zeigt globale Zusammenhänge auf und enthält konkrete Anknüpfungspunkte für den Unterricht.