Chewang Norphel aus der Himalaya-Region in Nordindien erfindet künstliche Gletscher und versorgt so die Region mit Wasser.
Die Region Ladakh im Himalaya-Gebirge in Indien ist von Dürre und Trockenheit geprägt. Grund dafür ist der Klimawandel: Die Gletscher schmelzen und der Regen bleibt aus. Dies brachte Chewang Norphel auf die Idee der künstlichen Gletscher. Für diese Erfindung wird er „der Eismann des Himalayas“ genannt.
Im Himalaya gibt es über 50.000 Gletscher, nirgendwo auf der Welt gibt es mehr. Doch die Region Ladakh ist einer der wasserärmsten der Welt. Denn durch die steigenden Temperaturen schmelzen die Gletscher schneller. Dadurch rauscht das Wasser viel zu schnell ins Tal, ohne genutzt werden zu können. Im Sommer sind die Dörfer dann der Trockenheit ausgeliefert. Doch für sie ist das Gletscherwasser wichtig, da es als Trinkwasser, aber auch zur Bewässerung der Felder verwendet wird.
Damit die Dörfer weiterhin mit Wasser versorgt werden können, entwickelte Chewang Norphel die künstlichen Gletscher. Mit Dämmen aus Stein wird ein Teil des abfließenden Wassers umgeleitet und oberhalb der Dörfer gestaut. Das auf diese Weise aufgefangene Gletscherwasser wird dann langsam in Rohre und Kanäle geleitet und gefriert durch die geringe Flussgeschwindigkeit wieder. Im Frühling tauen die Gletscher dann auf und versorgen die Dörfer mit Wasser.
Zusammen mit anderen Ingenieur*innen wurde die Idee weiterentwickelt. In einigen Orten werden nun künstliche Gletscher in der Form von imposanten Eiskegeln gebaut.
Mit Chewang Norphels Erfindung konnte den Folgen des Klimawandel getrotzt werden. Ohne sie wären das Land und die Felder in der Region Ladakh für immer vertrocknet. Die Einwohner*innen hätten die Felder nicht mehr nutzen können.
Und Chewang Norphel ist noch nicht fertig. Erklärtes Ziel ist für alle Dörfer der Region einen künstlichen Gletscher zu bauen.