Die Schwestern Isabel und Melati Wijsen waren 10 und 12 Jahre alt, als im Jahr 2013 alles begann. Sie lebten mit ihrer Familie auf Bali, eigentlich ein Paradies. Doch Isabel und Melati fiel auf, dass je nach Strömung der Strand und das Meer voller Plastik waren.
Dagegen wollten sie etwas tun und erreichen, dass auf Bali Plastiktüten abgeschafft werden. Als erste Aktion starteten sie eine Online-Petition, die innerhalb der ersten 24 Stunden von mehr als 6000 Menschen unterschrieben wurde. Dann suchten sie sich Unterstützung und schlossen sich mit anderen Kindern und Jugendlichen zusammen: die Initiative „Bye Bye Plastic Bags“ war geboren.
Es folgten Online- und Offlinepetitionen, sie hielten Präsentationen in ihrer eigenen Schule und anderen Bildungseinrichtungen, sie gingen auf Märkte und Festivals, um dort ein Bewusstsein für das Müllproblem zu schaffen, sammelten Plastikmüll von Straßen und Stränden und verteilten alternative Einkaufstüten an die Menschen auf Bali (Tüten aus Zeitungspapier oder aus 100% organischem Material, die auf der Insel hergestellt werden).
Mit diesen Aktivitäten erreichten sie bereits eine große Öffentlichkeit. Doch die Politiker waren noch nicht bereit, das Plastikproblem anzugehen. 2014 beschlossen die Schwestern in einen Hungerstreik zu treten, bis der Gouverneur von Bali bereit war, ihnen zuzuhören. Nach nur zwei Tagen wurden sie zum Gouverneur gebeten. Weitere Treffen folgten und schließlich unterschrieb Balis Regierung im Jahr 2015 die Vereinbarung, Plastiktüten bis 2018 abzuschaffen.
Im Jahr 2017 organisierte „Bye Bye Plastic Bags“ mit mehr als 12 000 Freiwilligen die bisher größte Strandsäuberung von Bali. Sie organisierten öffentlichkeitswirksame Aktionen und boten Workshops in Schulen an.
Ihr Ziel haben die beiden Schwestern so gut wie erreicht: Seit Juni 2019 sind Einwegprodukte aus Plastik wie Tüten, Trinkhalme und Geschirr verboten. Bali ist der Lösung des Müllproblems ein Stück nähergekommen. Und inzwischen ist die Initiative „Bye Bye Plastic Bags“ zu einer internationalen Bewegung von Jugendlichen in vielen Ländern geworden.