Weil Kolumbiens Regierung nichts gegen die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes getan hat, verklagte eine Gruppe von 25 jungen Kolumbianer*innen zwischen 7 und 26 Jahren den Staat. Sie begründeten ihre Klage damit, dass die Zerstörung des Regenwaldes und des dadurch entstehenden Treibhauseffekts ihr verfassungsmäßiges Recht auf Leben und Gesundheit massiv beeinträchtigt wird. Denn obwohl Kolumbien besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen ist, wird das Amazonasbecken immer weiter zerstört.
Im Jahr 2018 gab Kolumbiens oberstes Gericht den jungen Kolumbianer*innen Recht. Zum ersten Mal wurde damit das Amazonasgebiet als juristische Person anerkannt, das heißt, wie ein Mensch oder ein Unternehmen behandelt. Wer ihr Schaden zufügt kann dafür bestraft werden.
Weiterhin forderte das Gericht den kolumbianischen Staat auf, einen Aktionsplan zu erarbeiten, durch den die Rodung des Regenwaldes bis 2020 komplett gestoppt werden kann. Denn dazu hatte sich Kolumbien beim Klimagipfel in Paris im Jahr 2015 verpflichtet.
Schnell wurde den jungen Aktivist*innen klar, dass der Kampf mit dem Urteil noch nicht vorbei ist. Zwar wurde im folgenden Jahr weniger Wald gerodet als zuvor, doch nach wie vor schreitet die Zerstörung des Regenwaldes voran. Deshalb haben die jungen Aktivist*innen nun einen Bericht über die Verstöße an den Obersten Gerichtshof von Bogotá geschickt, wo ihre Klage ursprünglich eingereicht worden war.
Und während sie auf eine Antwort des Obersten Gerichtshofs warten, arbeiten sie an weiteren Vorschlägen für den Schutz des Amazonasgebietes. Sie fordern, dass das Thema Klimawandel in den Lehrplan aufgenommen wird. Außerdem möchten sie, dass die Abholzung des Regenwalds in Echtzeit in einer App gezeigt wird.