Skip to main content

Aufforstung statt Entwaldung

Foto: https://www.facebook.com/Kuapakokoogh

Die Kakaokooperative Kuapa Kokoo unterstützt
Kleinbäuer*innen bei der Wiederaufforstung.

Die westafrikanischen Kakaobäuer*innen haben mit großen Problemen zu kämpfen: Für ihre geernteten Kakaobohnen erhalten sie so niedrige Preise, dass sie kaum davon leben können. Als Folge davon arbeiten viele Kinder auf den Kakaoplantagen, um das Familieneinkommen aufzubessern. Hinzu kommt, dass die Erträge ihrer Kakaoanpflanzungen in den letzten Jahren immer weiter gesunken sind. Der Grund dafür ist die zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel, aber auch der Anbau der Kakaopflanzen in Monokulturen und der Einsatz von chemischen Düngemitteln. Die Böden sind ausgelaugt. Um neue fruchtbare Kakaoparzellen anzulegen roden Kakaobäuer*innen immer wieder weiteren Regenwald.

Einen anderen Weg geht die Kleinbauerngenossenschaft Kuapa Kokoo in Ghana. Kuapa Kokoo ist eine Genossenschaftsorganisation von mehr als 100.000  Kleinbäuer*innen in Ghana, die seit vielen Jahren nachhaltigen Kakaoanbau betreiben und fair gehandelte Kakaobohnen vermarkten. Das heißt, die Kakaobäuer*innen erhalten für ihre Kakaobohnen einen Preis, der deutlich über dem üblichen Preis liegt. Kinderarbeit und andere ausbeuterische Arbeitsbedingungen sind hier ebenso wenig zu finden, wie Monokulturen und chemische Düngemittel.

In einem Agroforstprojekt unterstützen sie nun weitere Kleinbäuer*innen darin, deren Monokulturen in nachhaltigen Kakaoanbau umzuwandeln. Im Gegensatz zu Kakaoanbau in einer Monokultur, bei dem sich ausschließlich Kakaobäume auf einer Fläche befinden, wachsen beim Anbau von Kakao im naturnahen Agroforstsystem Kakaobäume im Schatten von Bananenbäumen, Edelhölzern oder Palmen. Auf dem Boden werden medizinische Kräuter, Obst und Gemüse angebaut.

Diese Form des Anbaus orientiert sich am Stockwerkbau und der Vielfalt des ursprünglichen tropischen Regenwaldes. Dadurch bleibt das biologische Gleichgewicht erhalten. Die Böden laugen nicht aus, sondern bleiben fruchtbar und weitere Entwaldungen wird es nicht geben!

Auf diese Weise sind die Anpflanzungen widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel und ermöglichen es gleichzeitig den Kleinbäuer*innen, neben Kakao viele weitere Produkte für den eigenen Bedarf oder für den Verkauf anzubauen.

Ausbeuterische Kinderarbeit

Alleine in der Elfenbeinküste und Ghana, den beiden Hauptanbauländern von Kakao, arbeiten etwa 1,5 Millionen Kinder von 5 bis 17 Jahren unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen. Außerdem sind im Kakaoanbau in Westafrika Kinder von Kinderhandel und -sklaverei betroffen.

(Quelle: Studie der Universität Chicago)

Regenwaldzerstörung

Der Kakaoanbau trägt in Westafrika zur Regenwaldzerstörung bei. Die Elfenbeinküste und Ghana haben bereits 90 Prozent des Waldes unter anderem durch den Kakaoanbau verloren. Es wird davon ausgegangen, dass bis zu 40 Prozent der Kakaoernte der Elfenbeinküste von illegal entwaldeten Flächen stammt. (Quelle: WWF 2021)

Land

Web | Social Media

Weitere Infos

Gemeinsam mehr erreichen – Fairtrade-Kakao aus der Elfenbeinküste
https://www.youtube.com/watch?v=L7jggKAQhm4
F mit D Untertitel; 4:16 Min.

Fairtrade Kanal: Kuapa Kokoo
https://www.youtube.com/watch?v=Ey7jzgi39kg
E mit D Untertitel; 2:22 Min.

Kakao-Anbau in Ghana | Global Ideas
https://www.youtube.com/watch?v=hp8P1HkxsNQ
E mit D Untertitel; 5:40 Min.

Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

  • Warum ist dies eine Geschichte des nachhaltigen Handelns?
  • Welche Veränderungen erreicht Kuapa Kokoo mit seinem Engagement?
  • Was bedeutet nachhaltiger Kakaoanbau?

    Arbeitsaufträge

    • Schaut Euch den Film „Schuften für Schokolade“ https://www.youtube.com/watch?v=b-Y5NXgQ1FI
    • Der Faire Handel ermöglicht Kleinbäuer*innen einen höheren Verdienst und Sozialleistungen. Recherchiert, welche Kriterien der Faire Handel hat und was er für die Menschen bedeutet.
    • Überlegt weitere Lösungsmöglichkeiten für einen nachhaltigen Kakaoanbau. Wer kann was tun? Produzent*innen, Firmen, Gesetzgeber*innen, Konsument*innen. Haltet Eure Ideen auf einem Plakat fest.

    Geben Sie uns ein Feedback!Die Geschichte zeigt globale Zusammenhänge auf und enthält konkrete Anknüpfungspunkte für den Unterricht.