Um gegen diesen Zwischenhandel eine Chance zu haben, schlossen sich die Kleinbäuer*innen zusammen und gründeten die Genossenschaft EL CEIBO. Sie nutzten die Genossenschaft, um die Kakaobohnen gemeinsam zu vermarkten und spezialisierten sich von Beginn an auf ökologischen Landbau: Die Kakaopflanzen werden in Mischwirtschaft angebaut, in der die Kakaobäume zusammen mit anderen Pflanzen wie etwaManiok, Mais und Bananen wachsen. Dies ist wesentlich besser für die Umwelt, als die in Monokulturen angelegten Großplantagen, wo ausschließlich Kakaobäume wachsen.
Seit 1986 konnte EL CEIBO die Kakobohnen an Organisationen des Fairen Handels verkaufen. Dank des Fairen Handels haben die Bauernfamilien einen höheren Verdienst und Sozialleistungen.
Schon früh haben die Kleinbäuer*innen von EL CEIBO damit begonnen, ihre Eigenständigkeit auszubauen und neben dem Anbau von Kakaobohnen auch die Weiterverarbeitung und Vermarktung ihrer Waren vorzunehmen. Seit Mitte der 1990er Jahre verfügt EL CEIBO über eine eigene Schokoladenfabrik, in der Kakaopulver, Kakaobutter und Schokolade für den heimischen Markt produziert werden. EL CEIBO wurde damit zum weltweit ersten Kakao-Unternehmen, das Kleinbauernfamilien gehörte.
Zu EL CEIBO gehören heute 50 Kooperativen mit insgesamt ca. 1300 Familien. Gearbeitet wird auf den Plantagen, ebenso wie in der Schokoladenfabrik. Anfangs wurde fast der gesamte Kakao ins Ausland verkauft, heute bleiben etwa 70 Prozent der Ernte in Bolivien. EL CEIBO stellt sechzig verschiedene Schokoladenprodukte her, die in eigenen Läden in La Paz, Cochabamba und Santa Cruz verkauft werden.