Honduras ist der größte Kaffeeerzeuger Mittelamerikas und sorgt somit für einen Großteil des Einkommens für Familien in Honduras. Jedoch arbeiten im Kaffeeanbau meist Männer, sodass die Frauen oftmals von dem Gehalt ihrer Männer abhängig sind.
Bei APROLMA (Asociación de Productoras Libres de Marcala) ist das anders: hier bauen nur Frauen Kaffee an. 79 Frauen sind in der 2013 gegründeten Organisation aktiv. Die Anbaugebiete der Frauen sind mit ein bis zwei Hektar meist relativ klein. Allerdings werden die Felder nicht nur für den Kaffeeanbau genutzt. Zwischen den Kaffeepflanzen wachsen Mangobäume, Bananenstauden, Yuca- und Chilipflanzen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern ermöglicht den Familien auch, eigene Nahrungsmittel anzubauen.
Das Besondere an APROLMA ist, dass sie den Kaffee an Organisationen des Fairen Handels verkaufen. Das heißt, die Frauen erhalten für ihren Kaffee einen höheren Preis als auf dem Weltmarkt üblich. Durch langfristige Verträge können nicht nur die Familieneinkommen gesteigert werden. APROLMA unterstützt und berät die Frauen auch beim biologischen Anbau und bietet Fortbildungen zu verschiedenen Themen, so dass sie einen hochwertigen Bio-Kaffee nach Europa verkaufen können.
Normalerweise wird der Rohkaffee nach Europa verschifft, wo er dann geröstet und weiterverarbeitet wird. Doch APROLMA geht auch hier einen anderen Weg:
Die Frauen rösten den Rohkaffee in einer kleinen Rösterei in Marcala selbst, wo sie ihren Bio-Kaffee dann von Hand verpacken. APROLMA ist die erste Frauenkooperative, die Röstkaffee nach Deutschland exportiert. Dafür mussten die Frauen viele Schwierigkeiten überwinden, sie mussten das Handwerk lernen, das Rösten, Verpacken und Vermarkten. Doch nun haben sie es geschafft und sind sehr stolz: Noch mehr Frauen haben ein Einkommen, und der verarbeitete Kaffee kann zu einem viel besseren Preis nach Deutschland verkauft werden.