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Autor: maryam@GloSto

Frauenpower und Fair Trade

Von der Ernte bis zu den fertig gerösteten und verpackten Kaffeebohnen liegt alles in den Händen der Frauen von APROLMA.

„Ein gutes Leben bedeutet für mich Gesundheit, den
eigenen Anbau von Essen und ein Haus zu haben. Wir
leben nicht im Luxus, aber gut.“

Dilcia Vasquez

Honduras ist der größte Kaffeeerzeuger Mittelamerikas und sorgt somit für einen Großteil des Einkommens für Familien in Honduras. Jedoch arbeiten im Kaffeeanbau meist Männer, sodass die Frauen oftmals von dem Gehalt ihrer Männer abhängig sind.

Bei APROLMA (Asociación de Productoras Libres de Marcala) ist das anders: hier bauen nur Frauen Kaffee an. 79 Frauen sind in der 2013 gegründeten Organisation aktiv.  Die Anbaugebiete der Frauen sind mit ein bis zwei Hektar meist relativ klein. Allerdings werden die Felder nicht nur für den Kaffeeanbau genutzt. Zwischen den Kaffeepflanzen wachsen Mangobäume, Bananenstauden, Yuca- und Chilipflanzen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern ermöglicht den Familien auch, eigene Nahrungsmittel anzubauen.

Das Besondere an APROLMA ist, dass sie den Kaffee an Organisationen des Fairen Handels verkaufen. Das heißt, die Frauen erhalten für ihren Kaffee einen höheren Preis als auf dem Weltmarkt üblich. Durch langfristige Verträge können nicht nur die Familieneinkommen gesteigert werden. APROLMA unterstützt und berät die Frauen auch beim biologischen Anbau und bietet Fortbildungen zu verschiedenen Themen, so dass sie einen hochwertigen Bio-Kaffee nach Europa verkaufen können.

Normalerweise wird der Rohkaffee nach Europa verschifft, wo er dann geröstet und weiterverarbeitet wird. Doch APROLMA geht auch hier einen anderen Weg:

Die Frauen rösten den Rohkaffee in einer kleinen Rösterei in Marcala selbst, wo sie ihren Bio-Kaffee dann von Hand verpacken. APROLMA ist die erste Frauenkooperative, die Röstkaffee nach Deutschland exportiert. Dafür mussten die Frauen viele Schwierigkeiten überwinden, sie mussten das Handwerk lernen, das Rösten, Verpacken und Vermarkten. Doch nun haben sie es geschafft und sind sehr stolz: Noch mehr Frauen haben ein Einkommen, und der verarbeitete Kaffee kann zu einem viel besseren Preis nach Deutschland verkauft werden.

Quellen

15.0297,-86.5942

Frauenpower und Fair Trade

Honduras, Marcala

Land

Marcala

Web | Social Media

Weitere Infos

Gleiche Chancen durch Fairen Handel Teil 1: Frauenkooperative APROLMA, Honduras; ForumFairerHandel
https://www.youtube.com/watch?v=IG5bg5u0r9U
SP mit D Untertitel; 01:55 Min.

Fair Trade-Kaffee, geröstet in Honduras: APROLMA; GEPA The Fair Trade Company
https://www.youtube.com/watch?v=51bR3p1a3mk
SP mit D Untertitel; 03:59 Min.

Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

  • Warum ist dies eine Geschichte nachhaltigen Handelns?
  • Welche Veränderungen bewirkt die Organisation APROLMA?
  • Die Weiterverarbeitung des Rohkaffees geschieht meist in Industrieländern. APROLMA röstet und verpackt den Kaffee selbst. Warum ist das ein Vorteil?

    Arbeitsaufträge

    • Recherchiert, wie die Arbeitsbedingungen beim Kaffeeanbau aussehen.
    • Der Faire Handel ermöglicht Kleinbäuer*innen einen höheren Verdienst und Sozialleistungen. Recherchiert, welche Kriterien der Faire Handel hat und was er für die Menschen bedeutet.
    • Findet heraus, wo wir fair gehandelte Produkte kaufen können und woran wir sie erkennen können. Welche Siegel gibt es und wie unterscheiden sie sich? Haltet Eure Ergebnisse auf einem Plakat fest.

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    Thematische Anknüpfungspunkte für den Unterricht

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    Das ist unser Regenwald, unser Fluss, unser Zuhause!

    Dem indigenen Volk der Deni wurde nach langem Kampf ihr Land im Amazonas-Regenwald zugesprochen. Durch nachhaltiges Wirtschaften sorgten sie nicht nur dafür, dass sich der Regenwald erholen konnte, sie schufen auch Einnahmequellen für die Bevölkerung.

    „Unsere Heimat leidet und wir werden das ändern!“ Das indigene Volk der Deni wollte nicht länger zusehen, wie der Regenwald immer weiter zerstört wird. Sie leben seit Jahrhunderten im brasilianischen Amazonas-Regenwald in einem abgelegenen Gebiet zwischen den Flüssen Juruá und Puru. Doch immer mehr Regenwald wurde abgeholzt, ganze Landstriche zerstört, denn das Land war illegal und ohne das Wissen der Deni an Holzfäller-Unternehmen verkauft worden.

    Mit Hilfe von Greenpeace versuchten die Deni gegen die illegale Abholzung und die Zerstörung der Umwelt anzukämpfen. Jahrelang forderten sie die brasilianische Regierung dazu auf, das Gebiet als das Ihre anzuerkennen.

    Nach vielen Jahren Protest kam es zum großen Erfolg: 2003 wurden den Deni die Landrechte für 1,6 Millionen Hektor Regenwald gesetzlich zugesprochen, darunter auch die Flüsse Juruá und Puru! Ein großes Zeichen für die Rechte von Indigenen. Und für die Umwelt war das genau das Richtige! Denn die Ausbeutung des Regenwaldes hatte ihre Spuren hinterlassen: Große Regenwaldflächen waren abgeholzt, Flüsse fast leergefischt und der Pirarucu, einer der größten Süßwasserfische der Erde, war fast ausgestorben.

    Nun, da die Deni das Recht zugesprochen bekommen hatten über dieses Land zu bestimmen, sorgten sie dafür, dass sich der Regenwald erholen konnte. Die schufen Schutzgebiete, in denen weder gejagt noch gefischt werden durfte. Innerhalb von 11 Jahren erhöhte sich auf diese Weise der Bestand der Pirarucu-Fische um 425%! So ist der zuvor fast ausgestorbene Fisch heute auch eine wichtige Einnahmequelle für die Bevölkerung.

    Abholzung im Regenwald

    Jede Minute wird weltweit Regenwald in der Größe von 30 Fußballfeldern zerstört, das sind 2 Millionen Hektar pro Jahr – eine Fläche von der Größe Englands.

    Quelle: Bericht des Projekts Global Forest Watch (GFW) 2019

    Indigene Völker

    Als indigene Völker werden Bevölkerungsgruppen bezeichnet, die seit langer Zeit im selben Naturraum leben und eine traditionelle und meist eng an die natürliche Umwelt angepasste Lebensweise beibehalten haben.

    Weltweit leben rund 370 Millionen Menschen, die als Angehörige indigener Völker gelten, so die Vereinten Nationen. Es gibt mehr als 5.000 indigene Bevölkerungsgruppen in über 90 Ländern.

    Quellen

    -12.5546,-55.6348

    Das ist unser Regenwald, unser Fluss, unser Zuhause!

    Brasilien/Amazonas

    Land

    Amazonas

    Weitere Infos

    Interview Saravi Deni; HH-Film e.K.
    https://www.youtube.com/watch?v=ZLJwOLVVhDs
    mit D Übersetzung; 01:32 Min.

    Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

    • Warum ist dies eine Geschichte nachhaltigen Handelns?
    • Welche Veränderungen bewirkten die Deni?
    • Was könnte der Klimawandel mit dieser Geschichte zu tun haben?

      Arbeitsaufträge

      • Recherchiert, wofür Regenwald abgeholzt wird und welche Auswirkungen dies hat.
      • Findet heraus, welche Produkte, die wir täglich kaufen und nutzen, mit der Abholzung des Regenwaldes zu tun haben und sucht nachhaltige Alternativen.
      • Schaut Euch folgendes Interview mit Saravi Deni an. Was äußert er zu der Beziehung seines Volkes zum Regenwald? Warum ist es ihm wichtig, dass der Regenwald nicht zerstört wird? Überlegt außerdem warum es wichtig ist, dass den Indigenen Landrechte zugesprochen werden. Interview Saravi Deni: https://www.youtube.com/watch?v=ZLJwOLVVhDs

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      Thematische Anknüpfungspunkte für den Unterricht

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      Aus Plastiktüte wird Tasche

      In Gambia retten Frauen die Umwelt, indem sie aus Plastik Mode kreieren

      Isatou Ceesay ist eine gambische Aktivistin und Gründerin des Recycling-Projekts OnePlasticBag. Zusammen mit ihren fünf Freundinnen versuchte sie gegen das Plastikmüll-Problem in ihrer Gemeinschaft in Gambia anzugehen und gleichzeitig das Einkommen von weiteren Frauen zu sichern.

      In Gambia gab es eine Plastiktüten-Krise, denn sie waren viel im Umlauf, überall erhältlich und lagen vor allem massenweise auf den Straßen herum. Die Straßen Gambias waren bedeckt von Plastiktüten und bedrohten sowohl Tiere als auch Menschen. Durch Regen und Wind landen die Tüten in Flüssen und gelangen so auch ins Meer. Sobald das Plastik im Meer ist, ist das Leben der Meerestiere in Gefahr. Denn wenn die Tiere Plastikteile fressen, können sie nicht verdaut werden, weshalb Fische, Wale andere Meerestiere mit einem Magen voller Plastik sterben.

      Aber auch Tiere auf den Straßen von Gambia, wie Hunde und Ziegen, fressen Teile der Plastiktüten und sterben daran. Und für Menschen sind die Tüten ebenfalls eine Gefahr: Sie füllen sich durch den Regen mit Wasser und ziehen so Mücken an, die wiederum Krankheiten übertragen und damit die Menschen gefährden.

      Isatou Ceesay jedoch wollte ihre Heimat nicht im Müll untergehen sehen. Somit begann sie gegen die Verschmutzung durch Plastiktüten anzukämpfen, indem sie aus diesen Tüten neue Modestücke kreierte. Sie kam auf die Idee, die Plastiktüten in Streifen zu schneiden und daraus Handtaschen, Portemonnaies, Schmuck und sogar Spielzeug zu häkeln. Begonnen hat jedoch alles mit einer Handtasche. Isatou beschloss die Handtaschen zu verkaufen, um dadurch ein eigenständiges Einkommen zu haben.

      Im Jahr 1997 gründete sie dann mit fünf Freundinnen in ihrem Heimatdorf ein Recycling-Zentrum, in dem Plastikmüll zu Taschen verarbeitet wird. Mit seiner Arbeit unterstützt das Zentrum besonders Frauen und bietet ihnen eine sichere Einnahmequelle. Aber ebenso wichtig, wie die Herstellung der Taschen ist den Frauen, die Menschen über die Risiken von Plastik zu informieren.

      Isatous Arbeit und Engagement für die Umwelt zeigte phänomenale Erfolge! Heute arbeiten zwischen 11.000 und 20.000 Menschen in Recyclingzentren im ganzen Land und stellen Taschen, Schmuck und anderes aus Plastiktüten her. 2021 hat Isatou den Nachhaltigkeits-Preis für ‚Making-a-World-of-Difference‘ gewonnen. Ihr größter Erfolg ist jedoch, dass im Jahr 2015 die gambische Regierung den Import und die Benutzung von Plastiktüten verboten hat.

      Quellen

      13.7474,-15.2099

      Aus Plastiktüte wird Tasche

      Gambia, Njau

      Land

      Naju

      Web | Social Media

      Weitere Infos

      Gambia: Eine Recycling Queen räumt auf | Global Ideas; DW Deutsch
      https://www.youtube.com/watch?v=q3H2xD86sOg
      E mit D Übersetzung; 7:06 Min.

      Das Buch: One Plastic Bag: Isatou Ceesay and the Recycling Women of the Gambia
      https://www.publishersweekly.com/9781467716086

      Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

      • Warum ist dies eine Geschichte nachhaltigen Handelns?
      • Welche Veränderungen bewirkte Isatous Engagement und der Aufbau des Recycling-Zentrums?
      • Wie könnten Schüler*innen in Deutschland – zum Beispiel in der Schule – auf das Plastikproblem aufmerksam machen?

        Arbeitsaufträge

        • Schaut Euch den Film „Gambia: Eine Recycling Queen räumt auf“ an https://www.youtube.com/watch?v=q3H2xD86sOg
          Welche weiteren Methoden haben Isatou und ihr Recycling-Zentrum zum nachhaltigen Handeln gefunden?
        • Findet heraus, was Plastik mit der Klimakrise zu tun hat.
        • Recherchiert Ausmaß, Ursachen und Auswirkungen von Plastik und stellt sie in einer Mindmap dar.
        • Diskutiert mögliche Lösungsansätze für das Plastikproblem und ordnet sie in Eurer Mindmap zu.
        • Wie sieht es in Eurer Schule aus? Wo entsteht Plastikmüll und was könnte getan werden, um Plastikmüll in der Schule zu vermeiden. Erstellt einen Aktionsplan!

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        Aktiv gegen Plastik

        Die Schülerin Skye Neville aus Wales startete eine Kampagne gegen Plastikspielzeug in Kinderzeitschriften. Mit Erfolg!

        Die zehnjährige Skye Neville lebt in Wales nur 100 Meter vom Meer entfernt. Sie liest gerne Kinderzeitschriften, aber ärgert sich über die überflüssige Plastikverpackung und das Plastikspielzeug, das den Zeitschriften oft beiliegt. Deshalb schrieb sie im November 2020 einen Brief an den Zeitschriftenverlag. „Kinder lieben nun mal kleine Plastikspielzeuge!“, war die Antwort, die sie von dem Zeitschriftenverlag erhielt.

        Mit dieser Antwort gab sie sich natürlich nicht zufrieden, sondern startete im Januar 2021 eine Petition gegen Plastikspielzeug in Zeitschriften und Comics, die fast 65.000 Leute unterschrieben haben. Als der Leiter der viertgrößten britischen Supermarktkette Waitrose ein Interview mit Skye las, wurde er auf das Problem aufmerksam. Wenige Tage später gab Waitrose bekannt, keine Zeitschriften mit den Plastikbeigaben mehr verkaufen zu wollen.

        „Ich wohne mit meinen Eltern hundert Meter vom Meer entfernt, am Wochenende sammeln wir am Strand den angeschwemmten Plastikmüll. Meine Mutter hat für Greenpeace einen Film über unser schönes Küstendorf gemacht, das in den nächsten vierzig Jahren infolge des Klimawandels überschwemmt wird.“

        Quelle: Greenpeace Magazin
        Skye Neville

        Mittlerweile hat Skye auch walisische Abgeordnete davon überzeugt, das Plastikthema ins Parlament einzubringen. Die Schülerin zeigt auf, dass 80% der in den Medien befragten Kinder ebenfalls keine Lust auf Plastik in ihren Zeitschriften haben. Außerdem schlug sie den Verlagen Möglichkeiten für einen plastikfreien Versand vor.

        „In dieser Zeit noch Plastikzeugs rauszuschicken, ist fast unentschuldbar“

        Quelle: SZ-Magazin, 15.04.2021
        Skye Neville

        Nun hat Skye sich der Umwelt-Organisationen“ Kids Against Plastic“ angeschlossen, um ihren Kampf gegen die Plastik gemeinsam weiterzuführen. Auch einen Brief an Boris Johnson hat sie bereits geschrieben.

        „Das tolle ist, dass ich mit“ Kids against Plastic“ nun eine ganze Gemeinschaft habe. (…) Es ist viel leichter, sich Gehör zu verschaffen, wenn jemand Briefe von Tausend Kindern bekommt. (…)“

        Skye Neville im Interview mit der SZ

        Quellen

        52.6971,-4.05112

        Aktiv gegen Plastik

        Wales/Fairbourne

        Land

        Fairbourne

        Web | Social Media

        Weitere Infos

        Skye Neville
        https://www.youtube.com/watch?v=LR_hzZL5jbM
        E; 1:24 Min.

         

        Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

        • Warum ist dies eine Geschichte nachhaltigen Handelns?
        • Welche Ziele hat sich Skye gesetzt und mit welchen Mitteln hat sie diese erreicht?
        • Wie könnten Schüler*innen in Deutschland – zum Beispiel in der Schule – auf das Plastikproblem aufmerksam machen?

          Arbeitsaufträge

          • Findet heraus, was Plastik mit der Klimakrise zu tun hat.
          • Recherchiert Ausmaß, Ursachen und Auswirkungen von Plastik und stellt sie in einer Mindmap dar.
          • Diskutiert mögliche Lösungsansätze für das Plastikproblem und ordnet sie in Eurer Mindmap zu.
          • Wie sieht es in Eurer Schule aus? Wo entsteht Plastikmüll und was könnte getan werden, um Plastikmüll in der Schule zu vermeiden. Erstellt einen Aktionsplan!

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          Afroz Shah befreit Strand von Millionen Kilogramm Plastikmüll

          Zusammen mit hunderten Freiwilligen hat Afroz Shah in Mumbai begonnen, den Strand zu reinigen – mit sensationellem Erfolg.

          Als der Anwalt Afroz Shah in die indische Metropole Mumbai zurückkehrte freute er sich auf seine neue Wohnung mit Meerblick. Doch als er dort zum ersten Mal aus dem Fenster schaute war die Ernüchterung groß: der Strand war voller Plastikmüll. Der Versova Strand ist rund drei Kilometer lang und sehr zentral gelegen. Eigentlich eignet er sich für Strandspaziergänge und Badeausflüge. Doch der Sand war unter den Bergen von stinkendem Plastikmüll kaum noch zu sehen.

          Als Kind hatte Afroz Shah immer am Strand gespielt, damals war er noch sauber gewesen.  Damit dies wieder möglich wird, begann er 2015 am Strand Müll einzusammeln. Zunächst alleine, dann mit tatkräftiger Unterstützung der Anwohner*innen. Seitdem sammeln an den Wochenenden hunderte Helfer*innen unter seiner Leitung den Müll am Versova Strand ein. Die Stadtverwaltung von Mumbai unterstützt die Arbeiten inzwischen ebenfalls und sorgt für den Abtransport der gesammelten Abfälle. Gemeinsam haben sie es geschafft, den gesamten Versova Strand zu säubern und innerhalb von drei Jahren rund 13 Millionen Kilogramm Müll vom Strand zu entfernen.

          Natürlich weiß Afroz Shah, dass das Müllsammeln allein nicht gegen das Problem des Plastikmülls in den Meeren hilft. Denn täglich wird neuer Müll an den Strand gespült.

          „Wir haben die Wahl – wir können entweder ein bequemes Leben führen, oder auf einem gesunden Planeten leben. Wir können weiterhin nicht biologisch abbaubare Dinge in die Ozeane abladen. Oder wir können damit aufhören“.

          Afroz Shah

          Deshalb hat Afroz Shah zusammen mit vielen Helfer*innen die Freiwilligenorganisation „Versova Residents Volunteers“ gegründet. Nicht nur Müllsammelaktionen stehen nun auf dem Programm, sondern auch Bildungsarbeit zur Müllvermeidung. Außerdem wurden Kokospalmen am Strand gepflanzt. Jetzt lädt der Strand nicht nur Menschen zum Verweilen ein. Auch die Schildkröten sind nach Jahrzehnten wieder an den Versova Strand zurückgekehrt: 2018 schlüpften dort zahlreiche Oliv-Bastardschildkröten und fanden ihren Weg ins Meer. Die Schildkrötenart ist vom Aussterben bedroht!

          Quellen

          18.9816,72.8277

          Afroz Shah befreit Strand von Millionen Kilogramm Plastikmüll

          Indien/Mumbai

          Land

          Mumbai

          Web | Social Media

          Weitere Infos

          Champion of the Earth 2016: Afroz Shah
          https://www.youtube.com/watch?v=FnALkpJ89zo
          E; 2:55 Minuten

          6000 Tonnen Müll: Dieser Mann aus Indien hat einen Strand müllfrei gemacht | Galileo | ProSieben
          https://www.youtube.com/watch?v=qGvyJUOtzWk
          D; 5:17 Minuten

          Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

          • Warum ist dies eine Geschichte nachhaltigen Handelns?
          • Welche Ziele hat sich Afroz Shah gesetzt und mit welchen Mitteln hat er diese erreicht?
          • Wie könnten Schüler*innen in Deutschland – zum Beispiel in der Schule – auf das Plastikproblem aufmerksam machen?

            Arbeitsaufträge

            • Recherchiert Ausmaß, Ursachen und Auswirkungen von Plastik im Meer und stellt sie in einer Mindmap dar.
            • Diskutiert mögliche Lösungsansätze für das Plastikproblem und ordnet sie in Eurer Mindmap zu.
            • Wie sieht es in Eurer Schule aus? Wo entsteht Plastikmüll und was könnte getan werden, um Plastikmüll in der Schule zu vermeiden. Erstellt einen Aktionsplan!

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            Erfolg für indigene Gemeinschaften

            Das ecuadorianische Verfassungsgericht verpflichtete den Staat dazu, die Zustimmung der betroffenen indigenen Gemeinschaften einzuholen, bevor neue Ölförderungs- und Bergbauprojekte gestartet werden.

            Seit Jahren kämpft die indigene Gemeinschaft der A’i Cofán im ecuadorianischen Amazonasgebiet, nahe der Grenze zu Kolumbien, für den Erhalt der Natur und ihrer in der Verfassung des Landes garantierten Rechte.

            Vor allem wehren sie sich dagegen, dass die Regierung Konzernen erlaubt, Gold auf ihrem Territorium abzubauen. Deshalb haben sie vor lokalen Gerichten geklagt und bereits mehrfach Recht bekommen. Doch die Behörden haben die Urteile nicht anerkannt und nicht umgesetzt.

            Und so drohte die Zerstörung großer Regenwaldgebiete und durch giftige Schwermetalle verseuchte Landstriche und Flüsse.

            Daraufhin zogen die A’i Cofán nun vor das Verfassungsgericht und bekamen am 27. Januar 2022 endgültig Recht: Das Gericht zieht über 50 Genehmigungen zum Abbau von Gold im Regenwald der A’i Cofán zurück.

            Das höchste Gericht des südamerikanischen Landes schafft mit dem Urteil ein  Musterbeispiel, das auch Auswirkung auf andere Entscheidungen hat: Es hat damit den indigenen Gemeinschaften das Recht zugesprochen, uneingeschränkt über ihr Territorium im Amazonasgebiet zu entscheiden. Ohne eine ausdrückliche Zustimmung der indigenen Gemeinden darf die Regierung keine Konzerne beauftragen im Regenwald tätig zu werden, sei es Goldabbau, Ölförderung, Kahlschlag etc..

            Damit stärkt das Gericht massiv den Schutz von 9 Millionen Hektar Land indigener Gemeinschaften im Amazonasgebiet von Ecuador.

            Goldabbau

            Um nur 0,24 Gramm Gold zu erhalten, entstehen 1000 Kilo Sondermüll und Abraum. Ein einzelner Goldring hinterlässt demnach 20 Tonnen lebensgefährlichen Giftmüll.

            Quellen

            -1.83124,-78.1834

            Erfolg für indigene Gemeinschaften

            Ecuador

            Land

            Weitere Infos

            La Victoria A’i Cofán de Sinangoe
            https://toamazonia.org/case-study/the-victory-of-the-ai-cofan-of-sinangoe/

            6:05 Minuten
            Spanisch mit englischem Untertitel

            Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

            • Warum ist dies eine Geschichte nachhaltigen Handelns?
            • Warum sind indigene Völker abhängig von einer intakten Umwelt?
            • Inwiefern sind Menschen in Deutschland von ihrer Umwelt und den natürlichen Lebensgrundlagen abhängig?
            • Wie sind die Menschen in Deutschland mit den Problemen indigener Völker verbunden?

            Arbeitsaufträge

            • Recherchiert die Auswirkungen des Goldabbaus auf die Umwelt.
            • Diskutiert das Für und Wider des Goldabbaus in im Hinblick auf mögliche Entwicklungsimpulse für die Region einerseits und Umweltzerstörung und den Verlust von Regenwald andererseits.
            • Analysiert die Rechte indigener Völker und ihre Rolle als Partner und Wegweiser für Klima- und Umweltschutz.

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            Ana Paula und Flávia

            Zwei Schwestern setzen sich für die Wiederaufforstung des brasilianischen Regenwaldes ein.

            Der Atlantische Regenwald (Mata Atlântica) im Südosten Brasiliens ist einer der am stärksten gefährdete und gleichzeitig artenreichste Lebensraum der Welt. Von dem einst 1,3 Millionen Quadratkilometer großen Waldgebiet sind nur noch kleine Waldflächen erhalten geblieben. Der Regenwald wird immer weiter gerodet, um Platz für Futteranbau und Viehhaltung zu schaffen. So verschwindet der Mata Atlântica nach und nach von der Landkarte.

            Die Schwestern Flávia und Ana Paula wuchsen inmitten des atlantischen Regenwaldes auf und waren schockiert von der Abholzung rund um ihren Wohnort. Im Alter von 16 und 18 Jahren gründeten sie deshalb die Umweltorganisation „Copaíba“. Sie züchteten Baumsetzlinge, um sie an lokale Farmen zu spenden. So halfen sie mehr als 200 Landbesitzer*innen, Waldflächen wiederherzustellen.

            „Es ist ein sehr schwieriger Job, sehr langsam, es braucht Zeit, um Ergebnisse zu bringen, aber wenn es klappt, ist es sensationell.“

            Ana Paula Balderi

            Seit nunmehr 20 Jahren setzen sich die Schwestern mit „Copaíba“ für die Aufforstung des Regenwaldes ein – und sie haben viel erreicht:

            600 Hektar Atlantischer Regenwald ist in der Region durch das Pflanzen von 700.000 einheimischen Setzlingen wieder entstanden. Die Setzlinge von 160 einheimischen Arten wurden in der eigenen Baumschule herangezogen.

            Dafür war vor allem Überzeugungsarbeit notwendig. „Copaíba“ organisierte unzählige Bildungsveranstaltungen für Landbesitzer*innen, Bewohner*innen und Schüler*innen. Denn es ist nicht einfach Landwirt*innen davon zu überzeugen, Bäume auf Weideflächen zu pflanzen. Doch sie erkannten, dass einheimische Bäume den Boden vor Abschwemmung und Austrocknung schützt und die Bodenfruchtbarkeit erhöht. Karge Steppen verwandeln sich in artenreiche Wälder.

            Nun ist „Copaíba“ Teil eines großen Wiederaufforstungsprogramms mit Vorbildcharakter. Das hätten sich die Schwestern nicht träumen lassen, als sie vor 20 Jahren die ersten Bäume pflanzten.

            Weltweit verlieren wir Regenwald in hoher Geschwindigkeit: Jede Minute verschwindet eine Regenwaldfläche so groß wie 30 Fußballfelder. (Global Forest Watch – GFW; 2020)

            Quellen

            -18.9109,-40.0603

            Ana Paula und Flávia

            Brasilien / Mata Atlântica

            Land

            Web | Social Media

            Weitere Infos

            Brasilien: Aufforstung im einstigen Regenwald | Global Ideas
            https://www.youtube.com/watch?v=d3eSBf4Q3Yc
            07:32 Minuten; Portugiesisch mit deutschem Untertitel

             

            Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

            • Warum ist dies eine Geschichte nachhaltigen Handelns?
            • Welche Veränderungen haben Ana Paula und Flávia durch ihr Engagement bewirkt?
            • Wie sind wir Menschen in Deutschland mit der Regenwaldzerstörung in Brasilien verbunden?

              Arbeitsaufträge

              • Recherchiert, welche Aufgaben der Regenwald für die Natur, die Tiere und die Menschen erfüllt und welche Folgen die fortschreitende Regenwaldzerstörung hat.
              • Findet heraus, warum tropische Regenwälder abgeholzt werden.
              • Erläutert, was die Abholzung des Regenwaldes mit unserem Konsum zu tun hat und erarbeitet Lösungsmöglichkeiten (MindMap).

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              Links zu Unterrichtsmaterial

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              Aufforstung statt Entwaldung

              Die Kakaokooperative Kuapa Kokoo unterstützt
              Kleinbäuer*innen bei der Wiederaufforstung.

              Die westafrikanischen Kakaobäuer*innen haben mit großen Problemen zu kämpfen: Für ihre geernteten Kakaobohnen erhalten sie so niedrige Preise, dass sie kaum davon leben können. Als Folge davon arbeiten viele Kinder auf den Kakaoplantagen, um das Familieneinkommen aufzubessern. Hinzu kommt, dass die Erträge ihrer Kakaoanpflanzungen in den letzten Jahren immer weiter gesunken sind. Der Grund dafür ist die zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel, aber auch der Anbau der Kakaopflanzen in Monokulturen und der Einsatz von chemischen Düngemitteln. Die Böden sind ausgelaugt. Um neue fruchtbare Kakaoparzellen anzulegen roden Kakaobäuer*innen immer wieder weiteren Regenwald.

              Einen anderen Weg geht die Kleinbauerngenossenschaft Kuapa Kokoo in Ghana. Kuapa Kokoo ist eine Genossenschaftsorganisation von mehr als 100.000  Kleinbäuer*innen in Ghana, die seit vielen Jahren nachhaltigen Kakaoanbau betreiben und fair gehandelte Kakaobohnen vermarkten. Das heißt, die Kakaobäuer*innen erhalten für ihre Kakaobohnen einen Preis, der deutlich über dem üblichen Preis liegt. Kinderarbeit und andere ausbeuterische Arbeitsbedingungen sind hier ebenso wenig zu finden, wie Monokulturen und chemische Düngemittel.

              In einem Agroforstprojekt unterstützen sie nun weitere Kleinbäuer*innen darin, deren Monokulturen in nachhaltigen Kakaoanbau umzuwandeln. Im Gegensatz zu Kakaoanbau in einer Monokultur, bei dem sich ausschließlich Kakaobäume auf einer Fläche befinden, wachsen beim Anbau von Kakao im naturnahen Agroforstsystem Kakaobäume im Schatten von Bananenbäumen, Edelhölzern oder Palmen. Auf dem Boden werden medizinische Kräuter, Obst und Gemüse angebaut.

              Diese Form des Anbaus orientiert sich am Stockwerkbau und der Vielfalt des ursprünglichen tropischen Regenwaldes. Dadurch bleibt das biologische Gleichgewicht erhalten. Die Böden laugen nicht aus, sondern bleiben fruchtbar und weitere Entwaldungen wird es nicht geben!

              Auf diese Weise sind die Anpflanzungen widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel und ermöglichen es gleichzeitig den Kleinbäuer*innen, neben Kakao viele weitere Produkte für den eigenen Bedarf oder für den Verkauf anzubauen.

              Ausbeuterische Kinderarbeit

              Alleine in der Elfenbeinküste und Ghana, den beiden Hauptanbauländern von Kakao, arbeiten etwa 1,5 Millionen Kinder von 5 bis 17 Jahren unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen. Außerdem sind im Kakaoanbau in Westafrika Kinder von Kinderhandel und -sklaverei betroffen.

              (Quelle: Studie der Universität Chicago)

              Regenwaldzerstörung

              Der Kakaoanbau trägt in Westafrika zur Regenwaldzerstörung bei. Die Elfenbeinküste und Ghana haben bereits 90 Prozent des Waldes unter anderem durch den Kakaoanbau verloren. Es wird davon ausgegangen, dass bis zu 40 Prozent der Kakaoernte der Elfenbeinküste von illegal entwaldeten Flächen stammt. (Quelle: WWF 2021)

              Quellen

              8.0157,-1.0767

              Serendipalm

              Indonesien/Bali

              Land

              Web | Social Media

              Weitere Infos

              Gemeinsam mehr erreichen – Fairtrade-Kakao aus der Elfenbeinküste
              https://www.youtube.com/watch?v=L7jggKAQhm4
              F mit D Untertitel; 4:16 Min.

              Fairtrade Kanal: Kuapa Kokoo
              https://www.youtube.com/watch?v=Ey7jzgi39kg
              E mit D Untertitel; 2:22 Min.

              Kakao-Anbau in Ghana | Global Ideas
              https://www.youtube.com/watch?v=hp8P1HkxsNQ
              E mit D Untertitel; 5:40 Min.

              Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

              • Warum ist dies eine Geschichte des nachhaltigen Handelns?
              • Welche Veränderungen erreicht Kuapa Kokoo mit seinem Engagement?
              • Was bedeutet nachhaltiger Kakaoanbau?

                Arbeitsaufträge

                • Schaut Euch den Film „Schuften für Schokolade“ https://www.youtube.com/watch?v=b-Y5NXgQ1FI
                • Der Faire Handel ermöglicht Kleinbäuer*innen einen höheren Verdienst und Sozialleistungen. Recherchiert, welche Kriterien der Faire Handel hat und was er für die Menschen bedeutet.
                • Überlegt weitere Lösungsmöglichkeiten für einen nachhaltigen Kakaoanbau. Wer kann was tun? Produzent*innen, Firmen, Gesetzgeber*innen, Konsument*innen. Haltet Eure Ideen auf einem Plakat fest.

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                EL CEIBO

                Die Kakaobäuer*innen der bolivianischen Genossenschaft EL CEIBO produzieren Schokolade in der eigenen Fabrik.

                Als die Kakaobäuer*innen vor mehr als 50 Jahren in der Region Alto Beni im bolivianischen Amazonasbecken begannen Kakao anzubauen, ging es ihnen erst wie vielen anderen Bauernfamilien: Sie waren abhängig vom Zwischenhandel, der ihnen viel zu niedrige Preise für ihre Kakaobohnen zahlte.

                Um gegen diesen Zwischenhandel eine Chance zu haben, schlossen sich die Kleinbäuer*innen zusammen und gründeten die Genossenschaft EL CEIBO. Sie nutzten die Genossenschaft, um die Kakaobohnen gemeinsam zu vermarkten und spezialisierten sich von Beginn an auf ökologischen Landbau: Die Kakaopflanzen werden in Mischwirtschaft angebaut, in der die Kakaobäume zusammen mit anderen Pflanzen wie etwaManiok, Mais und Bananen wachsen. Dies ist wesentlich besser für die Umwelt, als die in Monokulturen angelegten Großplantagen, wo ausschließlich Kakaobäume wachsen.

                Seit 1986 konnte EL CEIBO die Kakobohnen an Organisationen des Fairen Handels verkaufen. Dank des Fairen Handels haben die Bauernfamilien einen höheren Verdienst und Sozialleistungen.

                Schon früh haben die Kleinbäuer*innen von EL CEIBO damit begonnen, ihre Eigenständigkeit auszubauen und neben dem Anbau von Kakaobohnen auch die Weiterverarbeitung und Vermarktung ihrer Waren vorzunehmen. Seit Mitte der 1990er Jahre verfügt EL CEIBO über eine eigene Schokoladenfabrik, in der Kakaopulver, Kakaobutter und Schokolade für den heimischen Markt produziert werden. EL CEIBO wurde damit zum weltweit ersten Kakao-Unternehmen, das Kleinbauernfamilien gehörte.

                Zu EL CEIBO gehören heute 50 Kooperativen mit insgesamt ca. 1300 Familien. Gearbeitet wird auf den Plantagen, ebenso wie in der Schokoladenfabrik. Anfangs wurde fast der gesamte Kakao ins Ausland verkauft, heute bleiben etwa 70 Prozent der Ernte in Bolivien. EL CEIBO stellt sechzig verschiedene Schokoladenprodukte her, die in eigenen Läden in La Paz, Cochabamba und Santa Cruz verkauft werden.

                Kakao auf dem Weltmarkt

                Kakaobohnen werden meist als Rohstoff nach Europa geliefert, wo sie dann zu Schokolade weiterverarbeitet werden. Auf diese Weise verdienen die Bäuer*innen den geringsten Teil an einer Tafel Schokolade. Die Preise für den Rohkakao auf dem Weltmarkt sind niedrig und schwanken sehr. Dadurch ist der Verdienst der Kakaobäuer*innen meist zu gering und Kinderarbeit ist verbreitet. Allein in Westafrika arbeiten rund 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen.

                Quellen

                -15.7500,-68.2031

                EL CEIBO

                Bolivien (La Paz)

                Land

                Web | Social Media

                Weitere Infos

                EL CEIBO
                https://www.youtube.com/watch?v=RdyiLHW9GhQ
                SP; 5:04 Min.

                EL CEIBO Bolivia
                https://www.youtube.com/watch?v=Qk8cRRB7Pi4
                E; SP und E Untertitel; 6:20 Min.

                Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

                • Warum ist dies eine Geschichte des nachhaltigen Handelns?
                • Welche Veränderungen erreichte EL CEIBO für die Kakaobäuer*innen?
                • Die Weiterverarbeitung des Kakaos zu Schokolade geschieht zumeist in Industrieländern. EL CEIBO verarbeitet den Großteil seiner Kakaoernte selbst zu Schokolade. Warum ist das ein Vorteil?

                  Arbeitsaufträge

                  • Schaut Euch den Film „Schuften für Schokolade“ https://www.youtube.com/watch?v=b-Y5NXgQ1FI
                  • Der Faire Handel ermöglicht Kleinbäuer*innen einen höheren Verdienst und Sozialleistungen. Recherchiert, welche Kriterien der Faire Handel hat und was er für die Menschen bedeutet.
                  • Überlegt weitere Lösungsmöglichkeiten. Wer kann was tun? Die Produzent*innen, die Firmen, Gesetzgeber*innen, Konsument*innen. Haltet Eure Ideen auf einem Plakat fest.

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                  Ackerland statt Gen-Soja

                  Mosambikanische Kleinbäuer*innen stellen sich gegen Landraub und Sojaanbau.

                  Nakarari liegt im Norden von Mosambik. Internationale Konzerne hatten hier Großes vor: Tausende Hektar Ackerland sollten Sojaplantagen weichen. Mit dem ProSavana-Projekt sollte nach brasilianischem Vorbild in großen Mengen Soja für den Export als Tierfutter oder zur Herstellung von Biosprit angebaut werden. Auf dem dafür benötigten Land leben aber gleichzeitig tausende Menschen von der Landwirtschaft, denen die Vertreibung bevorstand. Doch sie wehrten sich erfolgreich.

                  Die Versprechen der Konzerne an die Kleinbäuer*innen der Nakarari Region waren verlockend: gute Arbeit, zusätzliche Einkommen, fruchtbares Land, Schulen, Straßen … alles sollte besser werden, wenn dem ProSavana-Projekt das Ackerland überlassen würde.

                  Doch anders als in vielen anderen Fällen ließen sich die Menschen nicht von den Versprechen blenden. Im Gegenteil, die Bauernorganisationen waren alarmiert, denn sie hatten Berichte aus dem Nachbarort Wuacuas gehört. Die Menschen dort glaubten den Beteuerungen der Konzerne, unterschrieben Verträge, ohne genau zu wissen was darinstand. Sie erhielten weniger als 100 Euro Entschädigung. Nun haben sie ihr Land und somit ihre Lebensgrundlage verloren.

                  Von diesen Berichten gewarnt, informierten Bauernorganisationen die Kleinbäuer*innen im Nakarari-Gebiet und setzten sich dafür ein, dass die Betroffenen ihre Landrechte kennen und wissen, wie man diese einfordert.

                  Um sich selbst ein Bild zu machen reisten Beauftragte der Bauernorganisationen nach Brasilien, denn das Vorbild für das ProSavana-Projekt war ein Großprojekt in Zentralbrasilien. Was sie dort sahen war schockierend. Abel Saída vom Kleinbauernverband ORAM erinnert sich: „Wir fuhren hunderte Kilometer und sahen die ganze Zeit nichts als Sojafelder. Kein einziger Bauer. Nicht ein einziges Dorf. Die ganze Region wurde abgeholzt. Leben gibt es dort nicht mehr, weil durch den intensiven Pestizid- und Düngemitteleinsatz alles zur Wüste wurde. Es ist eine albtraumhafte Vorstellung, dass aus unserem Land auch so eine Ödnis werden könnte.“ Zurück in Mosambik erstellten sie einen Reisebericht, der in die Lokalsprachen übersetzt und veröffentlicht wurde. So waren alle gewarnt.

                  Die Protestbewegung erfasste innerhalb von Monaten ganz Mosambik und ist mittlerweile über die Landesgrenzen hinausgewachsen. Mosambikanische Kleinbäuer*innen, brasilianische Bauernverbände, Hochschulen und Bürgerinitiativen aus Japan und Europa setzten sich gegen den Soja-Anbau ein. Und sie hatten Erfolg: das ProSavana Projekt wurde gestoppt.

                  Was ist Soja?

                  Soja ist eine Hülsenfrucht. Sie gehört zu den weltweit wichtigsten Nutzpflanzen. Anfänglich wurde die Sojabohne als eiweißreicher Fleischersatz genutzt.

                  Wofür wird Soja heute gebraucht?

                  Mit 80 % wird der größte Teil der Sojabohnen in Form von Sojaschrot in der Tiermast eingesetzt und dem Kraftfutter beigemischt. 18 % der Sojabohnen landen als Biokraftstoff im Tank. Und nur 2% aller Sojabohnen werden als Nahrungsmittel (als Bohnen, Sojasauce, Tofu oder Sojamilch) verwendet.

                  Quelle: regenwald-schuetzen.org

                  Was ist Landraub?

                  Private Unternehmen kaufen oder pachten große Ländereien, die sie meist für die Produktion von Biotreibstoffen, Futtermittel oder Agrarrohstoffen für den Export nutzen. Häufig findet Landraub (Landgrabbing) in entlegenen Gegenden statt, ohne dass die lokale Bevölkerung befragt oder ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.

                  Quellen

                  -18.6462,34.6289

                  Serendipalm

                  Indonesien/Bali

                  Land

                  Web | Social Media

                  Weitere Infos

                  Ein genialer Schachzug – Land Grabbing (REC A FAIR 2013), 2:13 Minuten
                  https://www.youtube.com/watch?v=Ttu-asuzO4Y

                  Landgrabbing, 2:22 Minuten
                  https://www.youtube.com/watch?v=_38KApUAfao

                  Landraub, D; 1:50 Minuten
                  https://www.youtube.com/watch?v=EA5Mf0MZrXY

                  Leitfragen zur Reflexion und Weiterarbeit

                  • Warum ist dies eine Geschichte des nachhaltigen Handelns?
                  • Warum wehren sich die Bäuer*innen der Nakarari-Region gegen den Sojaanbau?
                  • Wie könnte der Konflikt gelöst werden?

                    Arbeitsaufträge

                    • Recherchiert die Auswirkungen des Sojaanbaus. Was bedeutet der Anbau für die Menschen in der Region. Was bedeutet er für die Umwelt und welche Auswirkungen hat dies auf den CO2 Ausstoß?
                    • Informiert euch über den Flächenverbrauch von tierischen Nahrungsmitteln (Fleisch, Milch, Käse) im Vergleich zu pflanzlichen Nahrungsmitteln (Weizen, Gemüse, Reis, Kartoffeln). Versucht einen eigenen Standpunkt zum Fleischkonsum zu finden.
                    • Recherchiert, welche Länder besonders von Landraub betroffen sind. Wie ist die Ernährungssituation in diesen Ländern? Welche Bedingungen ermöglichen Landraub? Wer profitiert davon? Welche Folgen hat Landraub und welche Möglichkeiten zu Handeln gibt es? Erstellt mit diesen Informationen ein Mindmap zum Thema Landraub.

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